Diagnose und Krankheitsverlauf der MS
MS verstehen von Anfang an
Die Diagnose der Multiplen Sklerose (MS) beruht sowohl auf einer klinischen Untersuchung durch einen Facharzt, den Neurologen, als auch auf einer Analyse des zentralen Nervensystems (ZNS) mithilfe einer Magnetresonanztomografie (MRT).
Für Betroffene kommt die Diagnose MS meist unerwartet. Die Krankheit betrifft Personen unterschiedlich, und der Krankheitsverlauf kann von negativen wie auch positiven Erfahrungen geprägt sein. Damit! Betroffene ihre MS bestmöglich bewältigen können, ist ein regelmässiger Austausch mit ihren Familien, Freunden und dem behandelnden Arzt sehr wichtig. Das folgende Video zeigt, dass ein offener Umgang mit der Krankheit sehr wichtig sein kann:
Der Krankheitsverlauf der MS zeigt sich bei jedem anders. Sowohl die Art und Anzahl der Symptome, die Häufigkeit, Dauer und Schwere der Schübe als auch das mögliche Fortschreiten unterscheiden sich voneinander. Die Mediziner sprechen von drei wesentlichen MS-Verlaufsformen: RRMS, SPMS und PPMS.
RRMS: rezidivierend-remittierende MS
Bei der schubförmig remittierenden MS (auch rezidivierend-remittierende MS genannt, RRMS) treten die Symptome (z. B. Sehschwierigkeiten, Kribbeln in den Händen) plötzlich auf und dauern einige Tage bis Wochen an. Bis zum nächsten MS-Schub können mehrere Wochen oder Monate, manchmal sogar Jahre vergehen. Zu Beginn der Erkrankung besteht bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten (rund 85 %) eine RRMS.
SPMS: sekundär progrediente MS
Nach einigen Jahren mit einem schubförmigen Verlauf der Multiplen Sklerose entwickelt sich die MS bei manchen Patienten zu einer SPMS, d. h. es beginnt ein fortschreitender Verlauf. Ärztinnen und Ärzte sprechen von einem „sekundär progredienten Verlauf“ (progredient = fortschreitend). Dabei kommt es zu einem Fortschreiten der Erkrankung auch unabhängig von Schüben – meist sind diese MS-Symptome nicht eindeutig bemerkbar (z. B. die Aufmerksamkeit und Konzentration bei Gesprächen fällt zunehmend schwer, die Müdigkeit tagsüber wird stärker, das Gleichgewicht beim Gehen wird schlechter). Wann der Wechsel von einer RRMS zu einer SPMS einsetzt, kann nicht vorhergesagt werden. Mit einer entsprechenden Therapie kann dieser Zeitpunkt hinausgezögert werden.
PPMS: primär progrediente MS
Bei etwa 15 % der MS-Betroffenen verläuft die Erkrankung von Anfang an progredient, also fortschreitend. Dies nennt man „primär progrediente MS“ oder kurz PPMS. Von PPMS sind zumeist Patienten mit späterem Krankheitsbeginn betroffen, die beim ersten Auftreten der Multiplen Sklerose älter als 40 Jahre sind.
Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft, https://www.multiplesklerose.ch/de/ (zuletzt abgerufen 15.02.2022)
Neurologen und Psychiater im Netz über Multiple Sklerose (MS) https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/
multiple-sklerose-ms (zuletzt abgerufen 15.02.2022)
Atlas of MS 3rd edition. MS International Federation, https://www.atlasofms.org/map/global/epidemiology/number-of-people-with-ms,
(in Englisch, zuletzt abgerufen 03/12/2021)
AMSEL e. V. Deutscher Verband für MS-Betroffene www.amsel.de (zuletzt abgerufen 15.02.2022)
National Institute of Neurological Disorders and Stroke https://www.ninds.nih.gov/Disorders/Patient-Caregiver-Education/Hope-Through-Research/
Multiple-Sclerosis-Hope-Through-Research#whatisMS (in Englisch, zuletzt abgerufen 15/02/2022)
MS Trust https://mstrust.org.uk/ (in Englisch, zuletzt abgerufen 15/02/2022)
CH2204142096