Kontrolluntersuchungen und mögliche Therapie-Anpassungen

Der individuelle Krankheitsverlauf bei der Myelofibrose (MF) ist sehr unterschiedlich. Ihr Arzt wird das Therapieziel individuell auf Ihre Situation abstimmen, vom Stadium der MF abhängig machen und bei Bedarf anpassen.

Sollten Symptome wie Müdigkeit oder nächtliches Schwitzen in einer späteren Phase der Erkrankung Einfluss auf Ihre Lebensqualität haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Dieser kann entsprechende therapeutische Massnahmen zur Symptomlinderung ergreifen. Ziel ist es, Ihre Lebensqualität zu erhalten beziehungsweise zu verbessern.

Es ist deshalb wichtig, dass Sie mögliche Veränderungen in Ihrem Befinden frühzeitig erkennen und benennen. Dabei hilft Ihnen der MPN10 Symptomerfassungsbogen oder die MPN Tracker Web App.

Warum sind Kontrolluntersuchungen wichtig?

Ein sehr wichtiger Bestandteil Ihrer MF-Behandlung sind regelmässige Kontrolluntersuchungen mit dem Ziel, die Entwicklung der Krankheit zu überwachen. Dabei passt Ihr Arzt Art und Umfang der Kontrollen an Ihren individuellen Krankheitsverlauf sowie die Form der Therapie und die Behandlungsphase an.

Warum regelmässige Kontrollen so wichtig sind:

  • Watch-and-Wait-Strategie: Wenn Sie keine Beschwerden haben und die Anzahl der Blutzellen weitgehend normal ist, werden Sie zunächst nicht behandelt, sondern nur beobachtet. Besonders dann sind regelmässige Kontrollen notwendig, damit ein Fortschreiten erkannt und frühzeitig eine Behandlung eingeleitet wird.
  • Beurteilung des Behandlungserfolgs: Wenn Ihre Beschwerden mit Medikamenten behandelt werden, lässt sich durch regelmässige Verlaufskontrollen der Behandlungserfolg beurteilen. Falls erforderlich, erfolgt eine Therapieanpassung.
  • Nebenwirkungen: Auch Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung können im Zuge der Kontrollen erkannt und therapiert werden.
  • Akute Myeloische Leukämie: Eine MF kann in eine sogenannte Akute Myeloische Leukämie (AML) übergehen. Durch regelmässige Kontrolluntersuchungen werden Anzeichen rechtzeitig erkannt und eine entsprechende Therapie veranlasst.
  • Stammzelltransplantation: Wenn bei Ihnen eine Stammzelltransplantation durchgeführt wurde, sollten Sie regelmässige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, um den Therapieerfolg sowie Auswirkungen zu beobachten.
  • Körperliche und seelische Probleme: Nicht zuletzt erhalten Sie Unterstützung, wenn Sie infolge der Krankheit körperliche und/oder seelische Probleme haben sollten.

Welche Untersuchungen werden häufig durchgeführt?

Eine körperliche Untersuchung und ein Gespräch mit dem Arzt (Anamnese) geben Hinweise auf den Verlauf der Erkrankung und Ihr aktuelles Befinden.

Ein Blutbild zeigt, wie sich Anzahl und Form der Blutzellen verändern. Die Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf den Krankheitsverlauf und den Erfolg der Behandlung zu. Falls erforderlich, erfolgt eine Umstellung der Therapie.

Ultraschalluntersuchungen zeigen die genaue Grösse der Milz und Leber. Dies ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem mit Hilfe von Ultraschallwellen Gewebestrukturen sichtbar gemacht werden.

Knochenmarkuntersuchungen sind im weiteren Verlauf nur selten nötig. Nach der Absicherung der Diagnose MF durch eine Punktion wird eine erneute Untersuchung etwa alle drei bis fünf Jahre empfohlen. Dies hängt vom Krankheitsverlauf und der Veränderung der Blutwerte ab.

Besonders wichtig ist eine regelmässige Untersuchung der Milz. Infolge einer MF können Milz und Leber vergrössert sein. Die vergrösserte Milz (Splenomegalie) kann Schmerzen im oberen Bauchbereich hervorrufen, andere Organe wie Magen und Darm verdrängen und andere Symptome verursachen.

Der Arzt erkennt die Vergrösserung unter Umständen bereits bei der körperlichen Untersuchung, wenn er den Bauch abtastet. Um die genaue Grösse dieser Organe zu bestimmen, ist eine Ultraschalluntersuchung des Oberbauchs notwendig.

Quelle:

 

CH2310201029