Sport und Bewegung mit Myelofibrose

Körperliche Aktivität hat viele positive Auswirkungen auf Ihr Gesamtbefinden und wird von Ärzten auch nach schwereren Erkrankungen schon in der Rehabilitation empfohlen. Auch Patienten mit Myelofibrose (MF) können in vielen Bereichen von körperlicher Aktivität profitieren.

Vielleicht denken Sie nach der MF-Diagnose, dass Sie sich bei solch einer Krankheit schonen sollten. Aber im Gegenteil: Erkrankung und Therapie führen meistens zu einer Zunahme der Inaktivität. Vor allem Symptome wie starke Müdigkeit (Fatigue) und Energielosigkeit senken die Lebensqualität. Dadurch werden Sie auf Dauer weniger belastbar im Alltag. Wer von Anfang an aktiv bleibt, kann diese Abwärtsspirale vermeiden. Sie sollten sich allerdings nicht überfordern.

Trotz MF können Sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Neben einer ausgewogenen Ernährung gehört ausreichend Bewegung zum Alltag. Denn Bewegung fördert die Durchblutung und damit die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff. Auf diese Weise können Sie Energielosigkeit lindern und chronischer Müdigkeit bei MF entgegenwirken.


Nicht nur körperliche Beschwerden können durch ausreichend Bewegung beeinflusst werden. Bewegung kann Ihre Stimmung verbessern, da sie die Ausschüttung von Glückshormonen anregt. Ausserdem kann Ihr Selbstvertrauen im eigenen Körper und damit auch das Selbstwertgefühl gefördert werden. Massnahmen wie ein regelmässiger Aufenthalt in der Natur können auf die MF-Therapie unterstützend wirken. Geeignet sind bei der MF vor allem Ausdauersportarten (wie z. B. Wandern und Nordic Walking), um Ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Fahrrad fahren

Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt bzw. einem Physio- oder Sporttherapeuten über Ihre sportlichen Vorerfahrungen und Vorhaben, welche Belastungen bzw. Sport- und Bewegungsarten für Sie in Frage kommen und wie oft Sie aktiv werden können. Im Alltag kann dies vermehrte Bewegung zu Fuss sein – zum Einkaufen gehen, Treppen steigen oder auch Fahrrad fahren. Als Hobby können Sie sich Bewegungsarten suchen, die gezielt ein persönliches Defizit ansprechen – Ausdauer, Kraft, Koordination, Beweglichkeit und/oder Schnelligkeit. Stimmen Sie Ihre Optionen mit Ihrem Arzt oder Therapeuten ab.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass man sich pro Woche mindestens 150 Minuten mit einer moderaten Intensität bewegt, oder 75 Minuten mit einer höheren Intensität. Moderat heisst, wenn Sie leicht ausser Atem sind. Hohe körperliche Intensität ist, wenn Sie wirklich ausser Atem kommen. Generell sollte eine körperliche Aktivität ununterbrochen 10 Minuten dauern. Zusätzlich empfohlen wird zweimal leichtes Krafttraining pro Woche, wobei ein bis zwei Ruhetage zwischen den sportlichen Einheiten liegen sollten.

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