Leben mit CML

Es ist für Sie und Ihre Angehörigen vermutlich nicht leicht, die Diagnose CML anzunehmen. Vielleicht hilft es Ihnen zu wissen, dass dank der modernen Medizin die Lebenserwartung von CML-Patienten meist diejenige von gesunden Personen erreicht.

Geben Sie sich ausreichend Zeit

Um sich mit der neuen Lebenssituation zu arrangieren, sollten Sie sich ausreichend Zeit geben und sich nicht selbst unter Druck setzen. Vielleicht hilft es Ihnen auch, wenn Sie mit Ihrer Familie, Freunden oder einem Psychoonkologen über Ihre Situation sprechen. Das alles kann Ihnen bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation helfen.

Integrieren Sie Ihre Behandlung in Ihren Alltag

Nach der ersten Orientierungsphase geht es vor allem darum, die verordnete Therapie in Ihren Alltag zu integrieren. Auch wenn es zu Beginn undenkbar erscheint, können Sie im Lauf der Zeit eine Routine  entwickeln, sodass Sie gut mit Ihrer Erkrankung leben können.

Was kann ich selbst für mich tun?

Eine gute und bewusste Ernährung ist wichtig. Durch die Auswahl Ihrer Lebensmittel und durch Ihre Essgewohnheiten können Sie Ihrem Körper die benötigten Nährstoffe zuführen, Übergewicht vorbeugen und Ihre Gesundheit positiv beeinflussen.

Körperliche Aktivität verbessert die Lebensqualität. Früher sollten Leukämie-Patienten körperliche Aktivitäten eher meiden, um kein Blutungsrisiko einzugehen. Heutzutage wird Ihnen Ihr Arzt zu Bewegung raten – in der richtigen Dosierung, d. h. ohne zu grossen Ehrgeiz oder Stress. Sport und Bewegung sind eine Möglichkeit, aktiv gegen Ihre Erkrankung anzugehen und Ihre Selbstbestimmung zurückzugewinnen.

Familienplanung und Schwangerschaft

Manche CML-Patienten wollen eine Familie gründen.

Für Männer:
Es sind nur wenige Erkenntnisse über die Zeugung von Kindern während einer TKI-Behandlung verfügbar und abhängig vom verwendeten TKI. Daher sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, um die optimale Lösung, die eventuell eine geplante therapiefreie Remission beinhaltet, für Sie zu finden. Wichtig ist: Die CML kann nicht vererbt werden.

Für Frauen:
TKIs können die Plazenta passieren und, wenn sie während der Schwangerschaft eingenommen werden, Ihrem Baby möglicherweise schaden. Ihr Arzt wird Ihnen dabei helfen, eine effektive Verhütungsmethode zu finden, damit eine Schwangerschaft während der TKI-Behandlung verhindert wird. Falls Sie jedoch trotzdem den Wunsch haben, schwanger zu werden, gibt es Alternativen wie eine geplante therapiefreie Remission oder eventuell eine Interferonalpha- Behandlung.

Letztlich gibt es auch Massnahmen zum Erhalt der Fruchtbarkeit für Frauen und Männer. Diese können eine Option für manche Patienten sein, insbesondere wenn eine intensive Behandlung notwendig ist (Chemotherapie und/oder Stammzelltransplantation).

Dies ist eine sehr individuelle Entscheidung, die Sie unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen sollten.

Wichtig ist es, nicht zu vergessen, dass die CML-Therapie nicht bedeutet, dass Sie keine Kinder bekommen können. Jedoch müssen in Absprache mit Ihrem Arzt individuelle Lösungen gefunden werden.