Kortikosteroide

Nach der Diagnose Immunthrombozytopenie (ITP) gibt es mehrere Therapiemöglichkeiten. Als Abgrenzung zur reinen Beobachtung („Watch and Wait“) können Sie nach Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt im Rahmen einer medikamentösen Erstlinientherapie mit Kortikosteroiden in hoher Dosierung behandelt werden.

Kortikosteroide sind Hormone, die im Körper in der sogenannten Nebennierenrinde gebildet werden. Sie können aber auch synthetisch hergestellt werden. Dann kann man sie als Medikament verabreichen. Sie dämpfen das Immunsystem und hemmen so die Bildung von Autoantikörpern gegen die körpereigenen Blutplättchen (Thrombozyten), die anderenfalls angegriffen und abgebaut würden. Die Behandlung in Tablettenform erstreckt sich über mindestens 3 Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Bei einem Grossteil aller Patienten kann auf diesem Wege schon nach kurzer Zeit eine deutliche Zunahme der Blutplättchen erreicht werden. Nach Beendigung der Kortikosteroid-Therapie fällt die Thrombozytenzahl bei einigen Betroffenen wieder ab. Sobald nicht mehr die notwendige Anzahl an Thrombozyten erreicht werden kann oder die Medikamente vom Patienten nicht vertragen werden (typische Nebenwirkungen sind z. B. Akne, Gewichtszunahme oder Abnahme der Knochendichte) können weitere ITP-Therapiemöglichkeiten der Zweitlinie ins Auge gefasst werden.

 

Wirkweise von Kortikosteroiden

Abb. 1: Kortikosteroide bewirken in Zellen, dass anti-inflammatorische Proteine und dadurch weniger Autoantikörper hergestellt werden.

Quellen:

  1. Doccheck Flexikon Kortikosteroid (Online, 09.06.2021). https://flexikon.doccheck.com/de/Kortikosteroid
  2. Onkopedia-Leitlinie Immunthrombozytopenie (Online, 09.06.2021) https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/immunthrombozytopenie-itp/@@guideline/html/index.html

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