Immunthrombozytopenie bei Jugendlichen
Jugendliche mit einer neu diagnostizierten Immunthrombozytopenie (ITP) benötigen in den allermeisten Fällen keine Therapie. Nur bestimmte Formen der ITP müssen behandelt werden, bis 12 Monate kann auch eine Therapie notwendig sein. In diesem Lebensabschnitt sollten Sie als Eltern die Verantwortung für das Krankheitsmanagement schrittweise an die Heranwachsenden abgeben. Jugendliche müssen das Leben mit ITP lernen und die damit verbundene Verantwortung übernehmen, um für sich selbst zu sorgen.
Auch für Teenager gilt, dass sie Aktivitäten vermeiden müssen, die zu einem Sturz führen können (Skateboarden, Ski, Motorrad und Mountainbike fahren). Alle risikoarmen Sportarten sind mit entsprechendem Schutz (Helm) erlaubt.
Wenn junge Frauen ihre Periode bekommen, ist das immer ein aufregender Schritt in Richtung Erwachsenwerden. Der Körper muss sich erst einmal auf diese neue Herausforderung einstellen. Sollten die Menstruationsblutungen allerdings ungewöhnlich stark ausfallen (>5 Binden/Tag für >7 Tage), sollte ein Arzt kontaktiert werden.
Wenn Jugendliche das erste Mal ohne Eltern verreisen, sollten sie einen Notfall-Ausweis bei sich tragen und selbst wissen, was im Notfall zu tun ist. Bei Reisen mit Jugendgruppen sollten die Betreuer über die ITP informiert sein.

Je älter die Jugendlichen, desto eher ähnelt der ITP-Verlauf demjenigen bei Erwachsenen („schleichendes“ Auftreten, keine Infekte im Vorfeld, oft chronischer Verlauf mit leichteren Blutungen). Deshalb sollten Jugendliche mit ITP in Zentren oder Praxen mit Erfahrung in pädiatrischer Hämatologie betreut werden.
Quellen:
- Onkopedia-Leitlinie Immunthrombozytopenie (Online, 26.07.2021). https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/immunthrombozytopenie-itp/@@view/html/index.html
- ITP Bei Kindern. Ein Ratgeber für Eltern. Novartis-Broschüre (Stand: 10/2018)
CH2111032810